9. Tisch-Telefone (man. Provisionierung)

In diesem Artikel erklären wir Ihnen, wie Sie SIP fähige IP-Tisch oder DECT-Telefone an Nebenstellen der Telefonanlage mit Hilfe der manuellen Provisionierung anbinden, so dass Sie mit diesen über die Telefonanlage ein- und abgehende Gespräche führen können.

Durch die manuelle Provisionierung wird Ihr Telefon von der Telefonanlage mit allen erforderlichen Konfigurationsdaten versehen, so dass am Telefon selbst keine Eingaben für die Konfiguration erforderlich werden.

Das Telefon muss dazu im internen Netzwerk hinter einem Router mit Internetzugang angeschlossen und mit Strom versorgt werden.

Auch bei der manuellen Provisionierung ist es zunächst erforderlich die MAC-Adresse des Telefons in der Telefonanlage zu hinterlegen.

Im Gegensatz zur automatischen Provisionierung, bei der auf die Konfigurationsoberfläche des Telefons überhaupt nicht zugegriffen werden muss, ist es bei der manuellen Provisionierung notwendig, einen Provisionierungs-Link im Telefon zu hinterlegen.

Über einen Computer, der sich im selben Netzwerk wie das Telefon befindet, kann auf die Konfigurationsoberfläche des Telefons zugegriffen werden und der Link im Telefon hinterlegt werden.

Das Telefon wird dann via Internet über den Link mit allen erforderlichen Konfigurationsdaten von der Telefonanlage versorgt.

Zusätzlich besteht bei der Provisionierung die Möglichkeit, in der Telefonanlage bereits zuvor festgelegte Einstellungen oder festgelegte Tastaturlayouts von der Telefonanlage mit ans Telefon übermitteln zu lassen.

Aktuell bieten wir die manuelle Provisionierung bei diesen Endgeräten an.

Voraussetzungen / vorbereitende Tätigkeiten am Endgerät / an der Telefonanlage:

  • Am Ort der Nutzung des Telefons müssen unsere Nutzungsvoraussetzungen vorliegen.
  • Die jeweilige MAC-Adresse des Telefons muss bekannt sein. Sie finden diese in der Regel auf der Rückseite oder auf dem Karton des Telefons, ggf. auch im Webfrontend oder über das Menü im Display des Telefons.
  • Die Nebenstelle für das Telefon wurde in der Anlage angelegt.
  • Der Nebenstelle wurde bereits eine oder mehrere Rufnummer(n) zugewiesen.
  • Das Telefon ist im internen Netzwerk am Router mit Zugang zum Internet angeschlossen und mit Strom versorgt.
  • Ggf. wurde dem Telefon vom Router eine dauerhafte interne IP-Adresse zugewiesen. Diese interne IP-Adresse des Telefons (192. ...) muss bekannt sein oder kann durch Zugriff auf des Webfrontend des Router herausgefunden werden.
  • Der Standard-Benutzername/das Standard-Passwort des Telefons (häufig admin/admin oder auch nichts/nichts) für einen Zugriff auf das Webfrontend des Telefons liegt vor.
  • Der Firmware-Stand des Telefons ist aktuell oder wurde ggf. bereits aktualisiert. Die Firmware kann durch Zugriff auf das Webfrontend des Telefons überprüft und ggf. aktualisiert werden.

Einleitender Hinweis für bereits gebrauchte Telefone:

Sofern das Telefon bereits in Benutzung war, kann es sinnvoll sein, dieses zunächst auf Werkseinstellungen zurückzusetzen, um z.B. bereits zuvor erfolgte Provisionierungen oder sonstige Einstellungen bzw. einen gesetzten Passwortschutz zu überschreiben. Hierfür muss das Telefon zunächst im internen Netzwerk am Router mit Internetzugang angeschlossen werden und über eine Tastenkombination auf Werkseinstellungen zurückgesetzt werden. Hierfür gibt es je nach Telefon unterschiedliche Tastenkombinationen. Bitte konsultieren Sie dazu ggf. das Benutzerhandbuch des Telefons. Häufig ist der Werks-Reset auch über den Zugriff auf das Webfrontend des Telefons möglich. Bei neuwertigen Telefonen ist dieser Werks-Reset in der Regel nicht erforderlich.

Achtung! Alle bisherigen Einstellungen im Telefon werden damit gelöscht.

Eigentlicher Vorgang der manuellen Provisionierung:

Schritt 1:

In einem 1. Schritt wird vom Administrator zunächst in der Telefonanlage die automatische Konfiguration von Endgeräten (Provisionierung) aktiviert.

Dazu legt der Administrator das Plug and Play-Wählschema (für Europa 2-,3-,4-stellige Nebenstellenanzahl) fest. Vergibt sich einen Authentifizierungs - Benutzernamen, -Passwort und - PIN für den Zugriff auf die zu provisionierenden Telefone und wählt das bevorzugte SIP-Transport-Protokoll aus und klickt zum Schluss unten auf "Speichern"

Hinweis: Mit der Vergabe von Benutzername, Passwort und PIN wird später bei der Provisionierung das Telefon automatisch für direkte Änderungen am Telefon passwortgeschützt, so dass nachträglich ohne Passworteingabe keine direkten Änderungen am Telefon vom Benutzer vorgenommen oder Konfigurationsdaten ausgelesen werden können.

Schritt 2:

In einem 2. Schritt wird die MAC-Adresse des Telefons in der Telefonanlage an der jeweiligen Nebenstelle hinterlegt, der dieses Telefon zugeordnet werden soll.

Die MAC-Adresse des Telefons eingeben und auf "Speichern" klicken.

Schritt 3:

In einem 3. Schritt wird der in der Nebenstelle hinterlegten MAC-Adresse des Telefons der Herstellername und das Modell hinzugefügt.

Aufruf der Hersteller / Modell-Auswahl über den "Ändern" - Dialog. Zum Schluss bitte auf "Speichern" klicken.

Hinweis: Sofern die Nebenstelle(n) bereits bestehen und mehrere MAC-Adressen mehrerer Telefone hintereinander hinterlegt werden sollen, können die MAC-Adressen der Telefone mit Hersteller und Modell auch direkt nacheinander in diesem Dialog (statt des Dialogs in Schritt 2) angelegt und den jeweiligen Nebenstellen zugeordnet werden.

Schritt 4:

In der jeweiligen Nebenstelle der Telefonanlage können nun alle gewünschten Einstellungen, die die Anlage bei der Provisionierung mit ins Telefon übertragen soll, überprüft und ggf. gesetzt werden, so z.B. die Belegung der Funktionstasten.

Hier können z.B. bereits vorhandene Vorlagen für die Funktionstastenbelegung ausgewählt, neue Vorlagen erzeugt oder die im jeweilen Telefon vorhandenen Funktionstasten direkt belegt und sofern am Telefon möglich, auch beschriftet und ggf. fixiert (keine Änderung durch den Benutzer am Telefon möglich!) werden. Zum Schluss bitte auf "Speichern" klicken.

Schritt 5:

Im 5. Schritt ist es erforderlich den Provisionierungs-Link zur Telefonanlage im Webfrontend des Telefons zu hinterlegen. Hier gibt es, abhängig vom Telefon, ganz unterschiedliche Bereiche und Bezeichnungen, in den der Provisionierungs-Link zu hinterlegen ist.

Je nach Hersteller des Telefons, lauten die Bereichs- oder Feldbezeichnungen für das Feld, in welches der Provisionierungs-Link im Webfrontend des jeweiligen Telefons zu hinterlegen ist, unterschiedlich.

Zusätzlich kann sich der zu hinterlegende Provisionierungs-LInk je nach Telefon-Hersteller auch geringfügig unterscheiden.

Telefon-Hersteller Weg zum Hinterlegungsfeld im Webfrontend des Telefons Zu hinterlegender Provisionierungs-Link
Snom-Telefone Erweitert->Update/Setting-URL http://pbx.sipload.com
Yealink-Telefone Einstellung->Automatische Bereitstellung/Server-URL http://pbx.sipload.com
Alcatel-Telefone Provisioning/Server-URL http://217.144.135.62

Cisco-Telefone (68xx, 78xx und 88xx)

Voice->Provisioning/Profile-Rule http://pbx.sipload.com/csc$MA.cfg
Cisco SPA-Telefone1 Voice->Provisioning/Profile-Rule http://pbx.sipload.com/spa$MA.cfg
Grandstream-Telefone2 Upgrade->Maintenance/Config-Server-Path pbx.sipload.com/prov
Htek-Telefone Management->Auto-Provison/Config-Server-Path http://217.144.135.62
Alcatel-Lucent-Telefone Einstellungen->Netzwerk->DM/DM-URL http://pbx.sipload.com oder: https://pbx.sipload.com:443/prov

1Hinweis zu Cisco SPA-Telefonen: Stellen Sie sicher, dass das Feld: „Provision Enable“ (falls vorhanden) auf „yes“ eingestellt ist.

2Hinweis zu Grandstream-Telefonen: Stellen Sie sicher, dass das Feld: „Upgrade via“ (falls vorhanden) auf „HTTP“ eingestellt ist.

 

In der folgenden Darstellung zeigen wir die weitere Vorgehensweise beispielhaft zunächst an einem Yealink T46S - IP-Telefon:

Rufen Sie dazu bitte das Webfrontend Ihres Telefons über die Adresszeile des Browser mit Hilfe der Eingabe der internen IP-Adresse des Telefons auf.

Wechseln Sie hier nun bitte in den Bereich "Einstellung" und dann auf "Automatische Bereitstellung" im Telefon.

Tragen Sie hier bitte im Feld Server-URL den Provisionierungs-Link zur Telefonanlage: http://pbx.sipload.com ein und drücken Sie dann danach unten zunächst nur auf "Bestätigen".

Vergleichend würde sich der gleiche Eintrag bei einem Snom D715 - IP-Telefon (als 2. Beispiel) folgendermaßen darstellen/ hinterlegen lassen:

Beim Snom D715 ist das Feld für die Hinterlegung des Provisionierungs-Links im Webfrontend des Telefons erreichbar unter: "Erweitert" und dann im Register-Reiter "Update":

In diesem Fall würde man dann nach der Umstellung des Update-Verhaltens auf: "Automatisch aktualisieren" den Provisionierungs-Link: http://pbx.sipload.com im Feld mit der Bezeichnung: Setting-URL eintragen und danach unten zunächst nur auf "Übernehmen" klicken.

Schritt 6:

Wechseln Sie nun bitte zurück in die Telefonanlage in die entsprechende Nebenstelle und starten Sie z.B. unter Provisionierung -> Listen in der Anlage den Prozess der Provisonierung mit einem Klick auf "Start" in der Telefonanlage.

Gehen Sie danach bitte (innerhalb der Laufzeit des Provisionierungsvorgangs) zurück zur Benutzeroberfläche des Yealink T46S und klicken Sie dort auf: "Jetzt automatisch bereitstellen" (siehe Bild 1 oben im Schritt 5).

Im 2. Beispiel - Snom D715 wäre das dann der entsprechende Klick auf: "Neustart" (siehe im Bild 2 oben im Schritt 5).

Das Telefon sollte sich nun alle Konfigurationsdaten von der Telefonanlage beziehen und bereits nach kurzer Zeit einsatzbereit sein.

Zuletzt aktualisiert am 27. März 2023 von webmaster_1.

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